Morgen und Abend

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Zwischen Anfang und Ende: Meine Lektüre von Jon Fosses Morgen und Abend

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Jon Fosses kurzer Roman Morgen und Abend ist ein stilles, poetisches Werk über das Leben, das Sterben und das, was vielleicht dazwischen liegt. Für mich war die Lektüre wie ein ruhiger Spaziergang am Rand der Welt, irgendwo zwischen Realität und Traum.

Der Roman erzählt die Geschichte von Johannes, einem einfachen Fischer. Zu Beginn wird seine Geburt geschildert, aus der Perspektive seines Vaters. Danach springt die Erzählung in den Abend seines Lebens, an den Tag seines Todes. Johannes spürt, dass etwas nicht mehr stimmt, dass sich die Welt verändert, dass er selbst sich auflöst. Doch Fosse erzählt diesen Übergang nicht mit Pathos, sondern mit großer Sanftheit, fast wie in einem langen, langsamen Atemzug.

Was mich besonders berührt hat, ist Fosses Sprache: schlicht, rhythmisch, kreisend. Die Gedanken von Johannes verlieren sich, kehren zurück, tasten nach Erinnerungen und Bildern. Es geht nicht um Handlung, sondern um Empfindung.

Morgen und Abend ist ein Buch …